Triebabsorptionstheorie

triebabsorptionstheorie van E.H. Gotefreud, Zeitgenosse des Georg Lichtenberg

Unser Verhalten wird bestimmt durch eine associative Gruppe von Reactionsregeln, die bestimmen, wie wir mit Eindrücken (mental oder sinnlich) umgehen.

Diese Gruppe von Reactionsregeln ist de facto ein Trieb. Die Vorstellung dass eine Entität im Nervensystem dem Verhalten vorausgeht ist falsch [und] es ist eine begriffliche Abstraction. Der gleiche Triebzusammenhang tritt immer wieder neu auf. Nun lassen sich so Triebe identificiren. Festere Triebe sind Verhaltensmuster oder Regeln die vor der Geburt an erlernt werden, wie zum Beispiel der Saug-reflex. Sie [diese Verhaltensmuster] lassen sich doch ändern, jedoch dies kann nur sehr aufwendig geschehen. Beispiele belegen dies.

Das Resultat dieser Regeln ist ein bestimmtes Verhalten oder eine Interaktion mit anderen Regeln. Diese Interaktion kann zu Absorption der ursprünglichen Trieben führen: dazu dass ihm nicht gehorcht wird und ein anderes Verhalten sich einstellt. Das Verhältniss der Trieben unter einander ist folglich zu beschreiben als ein ständiger Kampf.

Nur darum können wir die Triebe und deren Absorption identificiren. Die Identification geschieht im Nachhinein, wir können nicht das Walten der Triebe selbst beobachten.

Die Absorption findet auf vorbewusste Ebene statt und das was [wir] später als unsere Freiheit identificiren ist damit bereits vorgegeben.

Wenn sich die Triebe hinreichend heraus gebildet haben, dann eröffnet sich gleichwohl die Möglichkeit ihrer Absorption als Resultat ihrer Interaktion (durch gegenseitige Auslöschung).
Darin erblicken wir eine Vorstufe des bewussten Willens.

Weil Interaktion auf höherer Ebene sich abspielt zwischen bewusst erinnerte Regelschemata […] Wir erinnern uns zum Beispiel Gerüche und unsere Reaktion stellt sich dann darauf ein. Wenn dieser junge Trieb infolgedessen vom Gesamttriebkomplex absorbirt wird, und ein anderes Verhalten sich ergiebt, dann erfahren wir die Diskrepanz zweier Welten und dass wir eine Rolle spielen und werden [uns] unsere Handlungsoptionen bewusst. […] diese Handlungsoptionen sind indessen das reale Ergebnis zweier Treibkomplexe die sich gegenseitig auslöschen und neutralisieren.

Der bewusste Wille als Effect [kann] daher durch zwei oder mehrere Triebe simulirt werden, aber nie durch ein Einziger.
Dies kann aber nur im Contexte unseres gelebten Leibes statt finden, weshalb der bewusste Wille am Leibe gebunden ist. Seine Existenz haben wir bisher nicht nachgewiesen (ich beabsichtige, dies bald vorzunehmen). Es haengt damit zusammen, dass die sich gegenseitig auslöschenden Triebe in der zarten Region des beinahe balancirt-seyns, sich dermaassen leicht umkippen lassen, [dass] wir dies bewerkstelligen können indem wir nur daran denken. Damit wäre auch der freie Wille und seine Funcktion im Geistesleben dargelegt.

 

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