Es gibt Philosophen die behaupten, daß es keine Natur gibt. Das ist nicht absurd, sondern die arrogante Verweigerung, sich der Umgangssprache zu bedienen. Diese Philosophen wollen schockieren, und in unsichere Zeiten ist die Behauptung, etwas gäbe es nicht, dafür ein durchaus adequates Mittel.
Sie meinen mit ihren überspitzten Formulierungen dem naiven Volk weit überlegen zu sein. Doch was lehrt uns Wittgenstein?
Wir sind in die Sprache hinein geboren, und die Regelungen, Abgrenzungen, die sie trifft, sind so real wie unser Denken.
Was diese Philosophen bestreiten wollen, ist die Vorstellung, daß wir uns von der Natur unterscheiden.
Wir unterscheiden Hand und Finger. Sie könnten aber behaupten, daß es keine Hand gibt, weil wir nicht mit dem Finger darauf zeigen können.
Was diese Philosophen sagen sollten, ist lediglich: Daß die Vorstellungen, die die Grenze unserer Sprache und unserer Welt sind, nicht mißbraucht werden sollten, für wissentschaftliche Hypothesen.
Solche Hypothesen täuschen darüber hinweg, daß sie Interpretationen sind und sich unserer Vorstellungen bedienen.
Sobald man anfängt, wissenschaftlich zu denken, muss man eine andere Ontologie gelten lassen.
Über die Geschichte können wir nur nostalgisch oder wissenschaftlich nachdenken.
Man könnte also sagen: Die Natur gab es nicht.
Und: Es hat keinen Naturzustand gegeben.