Unsere Kinder werden geradezu dazu programmiert, immer mehr zu wollen. Ich halte das für Unfug. Immer mehr, was bedeutet das? Immer mehr Spielzeug, immer mehr Naschgut, immer mehr Fernsehen, immer mehr Blödsinn. Es ist die häßliche Wahrheit des Kapitalismus, dass er den vitalen Bereich der Begierde umwandelt in den abstrakten, toten Bereich der Gier.
Ironisch genug wird das endlose Wachstum heute kritisiert in einem endlosen Strom Aufsätze, Vorträge, Dokumentarfilme, Bücher, Kongrese, und Blogs. Was und wem fügt meine Empörung noch etwas zu? Und ist nicht die allgemeine Empörung, als Abstraktion, bereits dazu verurteilt, ein Immer-mehr an Reaktionen und Gegenreaktionen auszulösen, und sich damit von den Proponenten jenes Irrsinns als “widersprüchig” verhohnen lassen muss.
Es geht uns alle an. Nie sollten wir erlauben, dass diese grenzenlose Gier als angebliche Naturtatsache und Eigenschaft der Triebbefriedigung selbst kritiklos weitergegeben werden.
Peter Pölnschill, unverstandener Vitalist